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Was ist Demenz?

Fast jeder hat bereits den Begriff „Demenz“ gehört, doch was verbirgt sich genau hinter dieser Erkrankung? Der Fachausdruck für Demenz lautet „demenzielles Syndrom“, da der Betroffene bei einem derartigen Syndrom nach und nach intellektuelle Fähigkeiten wie das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und das praktische Geschick verliert. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist Demenz nicht heilbar.

Frau mit Sorgen

Demenz ist eine Erkrankung mit vielen Gesichtern, da sie in ihrer Symtomatik und im Krankheitsverlauf sehr individuell ist. Grundsätzlich unterschiedet man zwischen primärer Demenz, also Erkrankungen, bei den Gehirnnervenzellen absterben, und sekundärer Demenz, die als Folge anderer Erkrankungen entsteht. Die primäre Demenz ist sehr viel häufiger vertreten als die sekundäre Demenz. Es gibt sie in verschiedenen Formen, die aufgrund verschiedener Ursachen entstehen. Häufig findet man auch Mischformen wieder, wo der Erkrankte, Symptome von zwei Demenzformen aufzeigen kann.

Alzheimer Erkrankung

Von den 1,4 Millionen Menschen, die an einer Demenzerkrankung leiden, sind etwa 65–70% von der Alzheimer-Form betroffen. Die genaue Ursache der Alzheimer-Krankheit ist wissenschaftlich nicht vollständig geklärt. Forscher gehen jedoch davon aus, dass das Absterben von Nervenzellen, verursacht durch Eiweißablagerungen, für das Auftreten von Alzheimer verantwortlich sein kann. Risikofaktoren können zusätzlich zu einer Demenzerkrankung beitragen.

Alzheimer kann eine Vielzahl von Symptomen auslösen, darunter zunehmende Vergesslichkeit, Verlust von Fähigkeiten, Angstzustände, Aggressionen und depressive Verstimmung. Bei der Alzheimer-Form ist außerdem eine fortschreitende Verschlechterung des Gesundheitszustandes festzustellen.

Die Alzheimer-Form lässt sich in drei Phasen unterteilen, die mehrere Jahre dauern können:

Leichtgradiges Alzheimer: Die ersten Anzeichen einer leichtgradigen Demenz zeigen sich durch vermehrte Vergesslichkeit, zunächst im Kurzzeitgedächtnis und später auch im Langzeitgedächtnis. Wortfindungsstörungen und Orientierungsschwierigkeiten treten auf, während sich die meisten Betroffenen aufgrund der neuen Symptome zurückziehen und zu depressiven Verstimmungen neigen. Einfache Alltagsaufgaben können noch selbstständig erledigt werden, während komplexere Aufgaben zunehmend schwerfallen.

Mittelschwere Alzheimer: Mit fortschreitender Alzheimer-Krankheit treten vermehrt Einschränkungen im Alltagsleben auf, sodass die Betroffenen immer mehr Unterstützung bei Alltagsaufgaben benötigen. Das Verhalten ändert sich, was sich in Sprachstörungen manifestieren kann. Körperliche Beschwerden wie Inkontinenz können den Krankheitsverlauf ebenfalls beeinflussen.

Schweres Alzheimer: In dieser Phase verschlechtert sich der geistige und körperliche Zustand zunehmend. Angehörige haben Schwierigkeiten, mit dem Betroffenen zu kommunizieren, da die Kommunikation aufgrund des Gesundheitszustandes kaum noch möglich ist.

Vaskuläre Demenz

Die vaskuläre Demenz entsteht durch abgestorbene Nervenzellen aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn und ist die zweithäufigste Demenzform. Je schwerwiegender die Durchblutungsstörung, desto ausgeprägter kann die Demenz sein. Der Krankheitsverlauf beginnt schleichend und schreitet stetig voran. Daher fällt es vielen Betroffenen und ihren Angehörigen schwer, die verschiedenen Demenzformen zu unterscheiden. Bei der vaskulären Demenz treten vor allem Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten oder Wortfindungsstörungen auf. Im weiteren Verlauf zeigen sich Veränderungen im Verhalten der Betroffenen.

Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz tritt vorrangig bei Personen über 60 Jahren auf. Ursächlich sind bestimmte Eiweißablagerungen, sogenannte Lewy-Körperchen, die sich in Nervenzellen befinden. Betroffene kämpfen mit Problemen im Denk- und Erinnerungsvermögen sowie mit vermehrten Stürzen bis hin zu Bewusstlosigkeit, Halluzinationen und Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit.

Frontotemporale Demenz

Die frontotemporale Demenz ist eine seltene Form, die typischerweise bei Personen zwischen 50 und 60 Jahren auftritt. Sie entsteht durch das Absterben von Nervenzellen in den Hirnregionen an der Stirn- und Schläfenseite. Die ersten Symptome zeigen sich im Verhalten der Betroffenen, das sich in Persönlichkeitsveränderungen oder sozialen Verhaltensänderungen äußert. Diese Demenzform wirkt sich aufgrund der betroffenen Hirnregionen, die für Emotionen und Sozialverhalten verantwortlich sind, besonders auf das Verhalten aus.

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