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Was tun bei Gicht?

In Deutschland leiden fast eine Million Menschen an Gicht. Männer sind viel häufiger betroffen als Frauen. Bei Frauen tritt Gicht meist erst nach Eintritt in die Wechseljahre. Es wird angenommen, dass die weiblichen Geschlechtshormone bis zu diesem Zeitpunkt einen gewissen Schutz bieten. Lesen Sie nun, was genau Gicht ist, warum sie entsteht, wie sie sich äußert und wie man sie behandeln kann.

Was ist Gicht?

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich zu viel Harnsäure im Körper ansammelt und in Form von Harnsäurekristallen an unterschiedlichen Stellen, häufig in den Gelenken, Sehnen und Schleimbeuteln ablagert. Dort verursachen sie dann eine heftige Entzündung, den Gichtanfall.

Der erste Gichtanfall tritt in den meisten Fällen am großen Zeh auf. Das Gelenk entzündet sich, wird sehr heiß, schwillt an und verfärbt sich rot bis bläulich. Es reagiert äußerst empfindlich auf Berührungen. Häufig wird der Gichtanfall von Fieber begleitet. Wenn keine geeignete Therapie erfolgt, kann ein akuter Gichtanfall mehrere Stunden und sogar Tage andauern.

Nach dem ersten Gichtanfall kann es in unregelmäßigen Abständen immer wieder zu weiteren Anfällen kommen. Von diesen Anfällen sind oft auch andere Gelenke wie beispielsweise die Knie-, Sprung-, Mittelfuß-, Hand- oder Fingergelenke betroffen. Diese Attacken treten in immer kürzeren Abständen auf und halten länger an. Unbehandelt führt Gicht mit der Zeit zu chronischen Gelenkentzündungen und Knochendeformierungen.

Nach einigen Jahren können sich zudem Gichtknoten an den unterschiedlichsten Körperstellen bilden, wie etwa an den Ohrmuscheln, an den Zehen und Fingergelenken, an der Achillessehne oder am Ellenbogen. In diesen Gichtknoten lagern sich die Harnsäurekristalle und bilden größere Verklumpungen, die in der Regel nicht schmerzhaft sind. Die Harnsäurekristalle können sich aber auch in den Nieren ablagern und sie in ihrer Funktion beeinträchtigen. Die Folge können Nierensteine und im schlimmsten Fall Nierenversagen sein.

Was sind die Ursachen für Gicht?

Gicht entsteht, weil zu viel Harnsäure im Blut ist. Harnsäure wird im Körper durch den Abbau von Purinen gebildet. Purine nimmt man mit der Nahrung zu sich und sie werden frei, wenn im Körper Zellen zerfallen. Wird das Gleichgewicht zwischen der Bildung und dem Ausscheiden der Harnsäure gestört, spricht man von Hyperurikämie. Diese kann grundsätzlich drei Ursachen haben:

1. Man nimmt zu viel Purine zu sich. Zu den purinreichen Lebensmitteln gehören Innereien, Fleisch, fette Wurst, Meeresfrüchte aber auch alkoholische Getränke.

2. Es wird zu wenig Harnsäure durch die Nieren ausgeschieden. Dies ist fast immer der Fall bei einer angeborenen Stoffwechselstörung.

3. Es wird verstärkt Harnsäure im Körper gebildet, weil zum Beispiel viele Zellen zerfallen.

Für die Entstehung von Gicht spielen häufig alle drei Faktoren eine Rolle.

Wie wird Gicht festgestellt?

Da die Beschwerden und Symptome des akuten Gichtanfalls sehr charakteristisch sind, kann der Arzt in der Regel die richtige Diagnose stellen. Sind die Symptome nicht eindeutig, kann bei einer Blutuntersuchung die Konzentration der Harnsäure im Blut bestimmt werden. Allerdings sind die Harnsäurewerte während eines Gichtanfalls oft niedriger als sonst. Dadurch liefert diese Methode nicht eindeutige Ergebnisse. Zudem müssen leicht erhöhte Harnsäurewerte nicht zwangsläufig Gicht hervorrufen. Ein weiteres Indiz für einen akuten Gichtanfall sind höhere Entzündungswerte im Blut. Eine Gelenkpunktion, also die Entnahme und Untersuchung der Gelenkflüssigkeit, gibt in unklaren Fällen Klarheit.

Was hilft bei Gicht?

Bei Gicht kommt der Ernährung eine sehr wichtige Rolle zu. Eine ausgewogene, gesunde und vor allem purinarme Ernährung hilft weiteren Gichtanfällen vorzubeugen. Vermeiden Sie also purinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Innereien, fette Wurst und Meeresfrüchte.

Meiden Sie außerdem Alkohol, vor allem Bier und Hochprozentiges, denn Alkohol lässt die Harnsäurekonzentration im Blut steigen. Gleiches gilt für zuckerhaltige Getränke. Trinken ist allerdings sehr wichtig. Trinken Sie etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Am besten ist Wasser sowie ungesüßte Tees und Getränke.

Da Übergewicht ein wesentlicher Risikofaktor für Gicht darstellt, ist es ratsam, Übergewicht zu reduzieren. Dabei sollten Sie allerding behutsam vorgehen und auf radikale Diäten verzichten, denn diese können Gichtanfälle auslösen. Ratsam sind viel Bewegung und eine gesunde Ernährung.

Selbstverständlich gibt es diverse Medikamente, die bereits nach dem ersten Gichtanfall und auch für die Dauertherapie eingesetzt werden können. Die medikamentöse Therapie sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt abstimmen.

Was tun bei einem akuten Gichtanfall?

• Lagern Sie das betroffene Gelenk hoch.
• Wickeln Sie kühlende Umschläge um das betroffene Gelenk.
• Wahren Sie gegebenenfalls vorübergehende Bettruhe.
• Nehmen Sie nur leichte und purinarme Kost zu sich.
• Trinken Sie viel, am besten täglich zwei Liter Wasser.

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