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Was ist Dekubitus?

Wenn es um das Thema Pflege geht, begegnet man früher oder später dem Begriff Dekubitus. Dekubitus auch Wundliegen oder Druckgeschwür genannt ist ein Hautschaden, der durch anhaltenden Druck auf eine Körperstelle entsteht. In Deutschland leiden mehr als 400.000 Menschen unter Dekubitus. Pflegebedürftige, bettlägerige und chronisch kranke ältere Menschen sind besonders gefährdet, eine solche schmerzhafte und gefährliche Druckstelle zu entwickeln.

Wie entsteht Dekubitus?

Dekubitus entsteht, wenn die Druckbelastung auf eine oder mehrere Körperstellen zu hoch ist und/oder zu lange andauert. Als Folge wird das Gewebe in den tieferen Hautschichten nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es kommt zur Minderdurchblutung und zur Entstehung eines Dekubitus. Im schlimmsten Fall sterben die Zellen sogar ab, man spricht dann von „Nekrose“. Da Dekubitus immer zuerst in den tieferen Schichten wie Muskulatur oder Fettgewebe entsteht, wird er erst später auf der Haut sichtbar.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Druck von außen, der beispielsweise durch Falten im Bettlaken, Kleidung, Katheter oder Sonden entsteht, und dem Druck von innen, der bei Knochen, die nur wenig von Fett- und Muskelgewebe umgeben sind, entsteht. Auch die sogenannte Scherung, also die Verschiebung der oberen Hautschicht, während die untere Hautschicht nicht vorschoben wird, wie es etwa bei unvorsichtigem Umlagern oder unbeabsichtigtem Herunterrutschen des Pflegebedürftigen entsteht, kann zu gestörter Durchblutung und damit zu Dekubitus führen.

Was begünstigt die Entstehung von Dekubitus?

Pflegebedürftige Menschen, die bewegungseingeschränkt bis bettlägerig sind, also die meiste Zeit ihres Tages im Liegen oder Sitzen verbringen, sind besonders von Dekubitus betroffen. Starkes Übergewicht (Adipositas) und Untergewicht (Kachexie) begünstigen zusätzlich die Entstehung von Druckgeschwüren. Stoffwechsel- und neurologische Erkrankungen, zum Beispiel als Folge vom langjährigen Diabetes, erhöhen das Dekubitusrisiko. Auch Hautschäden, wie sie zum Beispiel durch Inkontinenz, Pergamenthaut, bei Behandlung mit Kortison oder unzureichende Pflege der Haut entstehen, begünstigen die Entstehung schmerzhafter Läsionen. Ein vermindertes Durstgefühl im Alter führt zum Flüssigkeitsmangel in der Haut, die Haut wird verletzlicher und kann sich nur noch langsam von möglichen Schäden erholen. Bei Mangelernährung fehlen wichtige Proteine, welche die Wundheilung positiv begünstigen. Auch Infektionen greifen negativ in den Stoffwechsel ein, schwächen die körpereigene Immunabwehr und begünstigen die Entstehung von Dekubitus. Das individuelle Risiko für die Entstehung von Dekubitus wird in der Praxis oft mit Hilfe der Braden-Skala gemessen.

Was kann man tun gegen Dekubitus?

Um Druckstellen zu vermeiden, sollten Sie in erster Linie langes, unbewegliches Liegen oder Sitzen des Pflegebedürftigen vermeiden. Versuchen Sie den pflegebedürftigen Menschen zu mobilisieren oder sorgen sie für eine druckentlastende Positionierung und regelmäßige Umlagerung. Verzichten Sie auf ziehende oder zerrende Lagerungs- bzw. Positionierungstechniken. Beobachten Sie die Haut täglich. Verfärbt sie sich rot oder violett und schmerzt sie, könnte das das erste Anzeichen für einen entstehenden Dekubitus sein. Ist die Haut dünner und weicher als die umliegende Haut, kann sie leicht einreißen, als Folge kann sich ein offenes Druckgeschwür ausbilden. Benutzen Sie eine adäquate Hautpflege, sie macht die Haut widerstandfähiger und kann die Heilung beschleunigen.

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Bildnachweise: Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

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