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Was hilft bei Wadenkrämpfen?

Viele kennen und manche fürchten ihn, den heftigen Schmerz in der Wade, der einen mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt. Wadenkrämpfe kommen oft in der Nacht oder beim Sport vor und können schon mal einige Minuten andauern. Mit steigendem Alter nehmen die nächtlichen Wadenkrampfattacken zu. Lesen Sie, was hinter Wadenkrämpfen steckt und was Sie gegen sie tun können.

Wie entsteht ein Wadenkrampf?

Ein Wadenkrampf ist ein plötzlich auftretender, heftiger Schmerz in der Wade, manchmal auch im Fuß. Dabei zieht sich der Muskel unwillentlich, schlagartig und heftig zusammen und bereitet dabei große Schmerzen. Waden- und Fußkrämpfe können tagsüber auftreten, oft bei sportlicher Betätigung, aber auch abends im Bett, beim Einschlafen oder mitten in der Nacht. Der Krampf kann nur wenige Sekunden, oft jedoch auch einige Minuten andauern. Viele Menschen leiden ein oder mehrmals pro Monat unter nächtlichen Wadenkrämpfen, einige Betroffene sogar mehrmals pro Nacht. Nächtliche Wadenkrämpfe sind sehr schmerzhaft und stören die wichtige Nachtruhe. Der Schlafmangel führt dazu, dass man tagsüber müde, erschöpft und unkonzentriert ist, nicht selten belasten einen die Gedanken an die nächste Nacht auch psychisch.

Was sind die Ursachen für Wadenkrämpfe?

Wadenkrämpfe sind sehr schmerzhaft, aber zum Glück in den meisten Fällen harmlos, nur selten verbirgt sich eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Dennoch sollte man deren Ursache auf den Grund gehen.

Oft haben aktive Menschen und Sportler mit schmerzhaften Muskelkrämpfen zu kämpfen, und zwar dann, wenn sie ihre Muskeln überanstrengen und/oder die durch starkes Schwitzen verlorenen Mineralstoffe, wie etwa Magnesium und Kalium, nicht genügend ausgleichen.

Paradoxerweise leider auch weniger aktive Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten und sich nur wenig oder gar nicht in ihrer Freizeit bewegen, an Muskelkrämpfen. Denn aufgrund mangelnder Bewegung werden Muskeln unterfordert, was dazu führt, dass sich die Bein- und Fußmuskulatur nachts verkrampft.

Auch bei Fußfehlstellungen, Senk- oder Spreizfüßen können abendliche oder nächtliche Waden- und Fußkrämpfe auftreten. Unbequeme oder zu kleine Schuhe, in denen die Füße wenig Platz haben sowie Schuhe mit hohen Absätzen können dazu führen, dass die Muskulatur unter Dauerspannung steht und sich schließlich verkrampft.

Ältere Menschen neigen häufig zu nächtlichen Wadenkrämpfen. Dies hat damit zu tun, dass sich ihre Muskeln verkürzen und die Muskelmasse abgebaut wird. Viele ältere Menschen trinken außerdem zu wenig und/oder ernähren sich einseitig. Das beeinträchtigt den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt. Dazu kommen hormonelle Veränderungen, Durchblutungsstörungen, Probleme mit dem Rückgrat und den dort verlaufenden Nerven sowie die Nebenwirkungen verschiedener Medikamente.

Hellhörig sollte man auf jeden Fall werden, wenn die Muskelkrämpfe nicht nur in der Wade oder im Fuß auftreten, sondern auch andere Körperpartien betreffen und wenn weitere Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen oder Taubheitsgefühle dazukommen. Denn dann kann eine ernsthafte Ursache dahinterstecken. Das können chronische Stoffwechselerkrankung wie Diabetes, chronische Nierenschwäche, Nervenerkrankungen (Polyneuropathien) oder Muskelkrankheiten (Myopathien) sein. In dem Fall sollte umgehend der Arzt konsultiert werden.

Was kann man tun gegen Wadenkrämpfe?

Sie müssen sich nicht mit nächtlichen Wadenkrämpfen abfinden, Sie können vorbeugend aktiv werden.

1. Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige Beanspruchung der Muskulatur fördert eine gute Durchblutung der Muskeln und deren Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen. Ausdauersporten wie Schwimmen, Joggen oder Radfahren können Krämpfen in der Wade und dem Oberschenkel vorbeugen. Yoga eignet sich hervorragend, da die Muskeln schonend und sanft gedehnt werden und die Mobilität gefördert wird. Wichtig ist, sich vor dem Sport mit lockeren Übungen und Bewegungen ausreichend aufzuwärmen und sich nachher ausgiebig zu dehnen, um die Muskulatur zu lockern und Verletzungen und Verkrampfungen zu vermeiden.

2. Ausreichend Flüssigkeit
Trinkt man zu wenig, gerät die Mineralstoffkonzentration ins Ungleichgewicht und die Nerven senden unkontrollierte Impulse an die Muskelzellen. Die Folge sind Muskelkrämpfe. Ausreichend trinken ist also wichtig, um den Körper optimal zu versorgen. Ein erwachsener Mensch sollte ca. 1,5 Liter Wasser am Tag trinken, bei sportlicher Betätigung oder warmen Temperaturen etwas mehr. Wasser mit und ohne Kohlensäure und ungesüßte Getränke sind dabei die beste Wahl. Auch Kaffee kann guten Gewissens in Maßen getrunken werden. Alkohol hingegen entzieht dem Körper Wasser und sollte daher nur gelegentlich und in geringer Menge konsumiert werden.

3. Nährstoffreiche Ernährung
Mit einer ausgewogenen Ernährung mit reichlich Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse und ungesättigten Fettsäuren werden die Muskeln mit lebenswichtigen Nährstoffen und Mineralien wie Magnesium und Natrium versorgt. Durch Sport und starkes Schwitzen gehen viele wichtige Mineralien, die für die Muskelaktivität entscheidend sind, verloren. Ein Glas Orangensaft mit einer Prise Salz oder ein alkoholfreies Bier schaffen in solchen Fällen schnell eine Abhilfe. Kann der Bedarf über die Nahrung nicht abgedeckt werden, sollten in Absprache mit dem Arzt Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden.

4. Das richtige Schuhwerk
Falsches Schuhwerk oder eine Fehlstellung der Füße erhöhen die Belastung der Muskulatur und begünstigen Waden- und Fußkrämpfe. Bei einem Spreizfuß, Senkfuß und Spitzfuß können orthopädische Einlagen Abhilfe schaffen, um Fußfehlstellungen zu korrigieren. Bei den Schuhen sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu klein oder zu eng sind. Frauen, die häufig Schuhe mit hohen Absätzen tragen, sollten hin und wieder auch auf Modelle mit flachen Absätzen zurückgreifen.

Was hilft bei akutem Wadenkrampf?

1. Versuchen Sie aufzustehen und ein Stück zu gehen.
2. Dehnen Sie die den verkrampften Muskel.
3. Massieren Sie die Wade, bis der Wadenkrampf langsam nachlässt.
4. Brausen Sie Ihre Waden abwechselnd mit warmem und kühlem Wasser ab.
5. Benutzen Sie warme Wadenwickel, um die verkrampften Muskeln zu lockern.
6. Nehmen Sie vor dem Zubettgehen ein heißes Bad, um die Muskulatur zu lockern.
7. Mit einem Badezusatz mit Salz aus dem Toten Meer können Sie diesen Effekt noch erhöhen.

 

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