Hospiz und Hospizarbeit
Hospiz und Hospizarbeit sind manchmal schwer zu finden. Dabei ist ein Hospiz besonders wichtig, denn dort können unheilbar kranke Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleitet und versorgt werden. Zum Hospiz als Institution gehören die häufig relativ kleinen stationären Einrichtungen, die Palliativstationen in Krankenhäusern sowie ambulante Hospizdienste für die Betreuung zu Hause. Aufgenommen werden Menschen, bei denen ein Krankenhausaufenthalt nicht erforderlich und eine angemessene Betreuung zu Hause durch die Familie oder im Pflegeheim nicht möglich ist. Ziel ist es, das Leben der Sterbenden bis zum Ende so angenehm wie möglich zu gestalten. Deutsche Hospize betreiben aber keine Sterbehilfe, also keine absichtliche Herbeiführung des Todes.
Was passiert in einem Hospiz?
In einem Hospiz entscheiden die Sterbenden, wie sie ihre letzte Lebensphase gestalten wollen. Der Fokus der Betreuung liegt hierbei nicht nur auf dem kranken Menschen, sondern ebenso auf seinen Angehörigen, die ebenfalls leiden. Betreut werden die Betroffenen von einem interdisziplinären Team, das aufgrund von Kenntnissen und Fähigkeiten in Medizin, Seelsorge und Sozialarbeit möglichst auf alle Bedürfnisse in der Sterbebegleitung eingehen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Hospizarbeit ist die Palliativmedizin. Es geht in einem Hospiz nicht um Heilung, sondern um Schmerzminderung und somit um die Verbesserung der Lebensqualität. Auch die Betreuung der Angehörigen nach dem Eintreten des Todesfalls im Sinne der Trauerarbeit ist ein Teil der ganzheitlichen Hospizarbeit.
Was versteht man unter Palliativmedizin?
Das Hospizkonzept ist stark mit der Palliative bzw. Palliativmedizin, Palliativpflege und Palliativversorgung verwoben. Es geht bei diesem Behandlungskonzept um eine ganzheitliche Betreuung schwerkranker Personen und ihrer Familien. Abhängig von den Bedürfnissen der Sterbenden umfasst die Palliative Care eine medizinische, psychologische und soziale Fürsorge sowie emotionale und spirituelle Unterstützung. Bei der in Hospizen praktizierten Palliativmedizin geht es im Gegensatz zu der kurativen Medizin nicht um die Heilung einer Krankheit und die Verlängerung der Lebenszeit, sondern um die Linderung der Symptome, vor allem der Schmerzen. Viele unheilbar kranke Menschen erhalten lebensverlängernde Behandlungen, die häufig mit langwierigen Krankenhausaufenthalten und kräftezehrenden Therapien verbunden sind. Einige Menschen wünschen sich jedoch keine durch solche Behandlungen erlangte kurzfristige Verlängerung ihres Lebens, sondern eine Chance, die ihnen verbleibende Zeit möglichst schmerzfrei und nach ihren Wünschen zu verbringen.
Im Hospiz – Wie werden die Leistungen finanziert?
Die Krankenkasse bezuschusst die stationäre oder teilstationäre Hospizversorgung zu 95 Prozent. Der Anteil der Krankenkasse wurde im Rahmen des Hospiz- und Palliativgesetzes (HPG) im Dezember 2015 von 90 Prozent auf 95 Prozent erhöht und ist im Sozialgesetzbuch (SGB) verankert. Die fünf Prozent Eigenanteil nimmt das Hospiz bzw. der Träger in der Regel durch Spendengelder ein.
Der ambulante Hospizdienst wird von fachlich geschulten ehrenamtlichen Helfern geleistet und wird ebenfalls von der Krankenkasse unterstützt. Entsprechend sind die Hospizangebote seit August 2009 für die Betroffenen generell kostenfrei.
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