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Gürtelrose kurz erklärt

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Menschen an Gürtelrose. Etwa zwei von 10 Personen, die früher Windpocken hatten, bekommen im Laufe ihres Lebens Gürtelrose. Mit höherem Alter steigt das Risiko. Auch immungeschwächte Menschen haben ein höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose (Herpes Zoster) ist ein stark schmerzender Hautausschlag mit Bläschen, der sich typischerweise streifenförmig und nur über eine Körperhälfte ausbildet. Der Ausschlag kann sich überall am Körper entwickeln, zum Beispiel auf den Armen, am Kopf oder im Gesicht. Am häufigsten tritt er auf dem Rumpf oder Brustkorb auf. Auf dem Rumpf ähnelt er einem Gürtel, daher der Name Gürtelrose. Gefährlich wird der Herpes Zoster, wenn er das Auge oder die Ohren angreift.

Gürtelrose wird von denselben Viren wie Windpocken verursacht, den sogenannten Varizella-Zoster-Viren. Nach einer Windpocken-Infektion bleiben die Viren im Körper. Daher kann jeder Mensch, der schon einmal Windpocken hatte, später eine Gürtelrose bekommen.

Wie äußert sich Gürtelrose?

Gürtelrose kündigt sich mit Abgeschlagenheit, leichtem Fieber und Kribbeln unter der Haut an. Nach zwei bis drei Tagen kommt ein brennender oder stechender, mittelstarker bis starker Schmerz im betroffenen Bereich dazu, gefolgt von leichten Hautrötungen. Aus diesen entwickeln sich innerhalb weniger Stunden Bläschen, die jucken können. Dieses Stadium hält bis zu fünf Tage an. Danach trocknen die Bläschen aus und es bilden sich gelbliche Krusten. Bei einem normalen Verlauf ohne Komplikationen klingt die Gürtelrose in der Regel ab nach zwei bis vier Wochen.

Wichtig: Sie sollten das Aufkratzen der Bläschen vermeiden, denn die Bläschenflüssigkeit ist ansteckend und aufgekratzte Bläschen können Narben zurücklassen.

Ist Gürtelrose ansteckend?

Menschen, die noch keine Windpocken hatten, können sich bei Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit einer Gürtelrose mit dem Varizella-Zoster-Virus anstecken. Die Ansteckung kann dann zunächst nur zu einer Windpocken-Erkrankung führen, nicht zu einer Gürtelrose. Auch Menschen, die gegen Windpocken geimpft sind, können sich anstecken, allerdings wird das Risiko niedriger eingeschätzt als bei als Menschen, die die Windpocken durchgemacht haben.

Erst wenn alle Bläschen ausgetrocknet sind und die letzte Kruste abgefallen ist, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Bis dahin sollten Erkrankte den direkten körperlichen Kontakt mit anderen Menschen meiden, insbesondere mit Menschen mit geschwächtem Immunsystem und mit Schwangeren. Die Ansteckungsgefahr lässt sich verringern, wenn man die Bläschen mit einem Verband abdeckt.

Wie kann man Gürtelrose behandeln?

Gegen die Schmerzen und das Fieber helfen schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel. Um den Juckreiz zu lindern und die Bläschen auszutrocknen, werden oft antiseptische oder juckreizstillende Lotionen, Gele oder Puder angewendet. Meist enthalten sie Gerbstoffe, Zink, Menthol oder Polidocanol. Wenn sich bereits Bläschen gebildet haben, können kühlende feuchte Umschläge helfen.

Spezielle Medikamente gegen das Herpes Zoster-Virus, sogenannte Virostatika, werden nur bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, bei einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich und bei schweren Verläufen bzw. einem erhöhten Risiko für Komplikationen.

Gegen Gürtelrose kann man sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bei allen Personen ab 60 Jahren und bei Personen ab 50 Jahren, wenn deren Immunsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist.

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Bildnachweise: Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

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