Wie findet man ein gutes Pflegeheim?
Wer aufgrund körperlicher oder geistiger Einschränkungen keinen eigenen Haushalt mehr führen kann oder möchte, für den bietet sich der Umzug in ein klassisches Alten- oder Pflegeheim an. Menschen mit Hilfebedarf erhalten hier rund um die Uhr medizinische und pflegerische Betreuung. Darüber hinaus bieten Pflegeeinrichtungen verschiedene Freizeitmöglichkeiten und Veranstaltungen für ihre Bewohner an. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines Pflegeheimes achten sollten.
Wie teuer ist ein Pflegeheim?
Wer im Sinne des deutschen Sozialsystems als „pflegebedürftig“ eingestuft wird und einen Pflegegrad zuerkannt bekommen hat, erhält Zuschüsse aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die Höhe der Heimunterbringungskosten sind seit der Reform durch das Pflegestärkungsgesetz II für alle Pflegeheimbewohner in den Pflegegraden 2 bis 5 einheitlich. Jedes Pflegeheim muss hier einen sogenannten EEE berechnen – das ist die Abkürzung für den „einrichtungseinheitlichen Eigenanteil“.
Die Höhe der Pflegeheimkosten liegt in durchschnittlichen Gegenden Deutschlands etwa zwischen 1.600 und 2.200 Euro monatlich – dabei ist die gesetzliche Leistung bereits berücksichtigt, d.h. es handelt sich bei diesem Beitrag um den Eigenanteil, den ein Pflegebedürftiger im Altenheim noch selbst bezahlen muss. In regional bedingt günstigeren Gegenden, etwa in Ostdeutschland, sind teilweise auch günstigere Pflegeheime zu bekommen. In teuren Gegenden, beispielsweise in Köln / Düsseldorf werden schon mal bis zu ca. 3.000 Euro monatlicher Eigenanteil für das Pflegeheim fällig.
Wer nicht in der Lage ist, solche Summen aus eigenen Mitteln zu stemmen, sollte rechtzeitig über den Abschluss einer ergänzenden Pflegezusatzversicherung nachdenken. Ansonsten werden unter Umständen die Kinder zur Finanzierung des Pflegeheimes herangezogen, sollte das eigene Einkommen bzw. Vermögen nicht ausreichen, um die Pflegekosten zu decken.
Die Qualität ist entscheidend
In Deutschland gibt es deutlich mehr wie 25.000 professionelle Altenheime mit Pflegeleistung. Ob sich der Pflegebedürftige wohl fühlt, hängt letztlich sehr stark von der Qualität der Einrichtung ab. Doch woran kann man ein gutes Pflegeheim überhaupt erkennen? Natürlich kann man versuchen, aufgrund von Internetvergleichsportalen eine gewisse Vorauswahl zu treffen. Doch sind beispielsweise die häufig aufgeführten Noten des Pflege-TÜV nicht besonders aussagekräftig. Diese Noten, die auf Bewertungen des MDK basieren, stehen seit Jahren in der Kritik – die Bewertungen seien durchweg zu gut, weil eine Gewichtung nach Wichtigkeit der Kriterien beispielsweise nicht stattfindet. So kann beim Pflege-TÜV ein schwerer Mangel durch andere teils eher unwichtige Kriterien leicht ausgeglichen werden.
Bei aller Vergleichbarkeit auf dem Papier, geht es beim Thema Pflege ein großes Stück weit auch um Menschlichkeit. Insofern kann kein Vergleichsportal und keine Bewertungsplattform den persönlichen Eindruck ersetzen. Es ist wichtig, dass die pflegebedürftige Person gemeinsam mit ihren Angehörigen mehrere in Frage kommende Einrichtungen in Augenschein nimmt. Nur so lässt sich letztlich bewerten, ob z.B. die Lage des Pflegeheims gut ist und ob der Wohnraum gefällt. Erst im persönlichen Gespräch mit Leitung und Pflegepersonal kann man herausfinden, ob man auf einer Wellenlänge liegt und die Einrichtung den persönlichen Vorstellungen entspricht. Vor Ort kann man sich auch ein Bild von der Qualität der Verpflegung und von den angebotenen Aktivitäten machen – vielleicht kann man auch ein paar Worte mit dem einen oder anderen Heimbewohner wechseln, um direkt die Eindrücke eines Betroffenen einzufangen.
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