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Inkontinenz – was hilft wirklich

Inkontinenz, auch Blasenschwäche genannt, ist eine Erkrankung, bei der es aufgrund von fehlender oder mangelnder Fähigkeit des Körpers, Urin zu halten, zu einem ungewollten, unkontrollierten oder auch unbewussten Urinverlust kommt. Das führt bei vielen Betroffenen zu einem großen Leidensdruck. Schätzungsweise sind ca. neun Millionen Deutsche betroffen. Dabei leiden Frauen und Männer jeden Alters unter Blasenschwäche, wobei Frauen häufiger betroffen sind und das Risiko mit dem Alter zunimmt.

Schild Toilette

Welche Arten von Inkontinenz gibt es?

  • Belastungsinkontinenz
    Dies ist die weitest verbreitete Form der Inkontinenz, bei der Harnverlust bereits beim Husten, Niesen und ruckartigen Bewegungen auftreten kann. Die Ursache liegt häufig in der Schwangerschaft, weswegen Frauen am häufigsten betroffen sind.
  • Dranginkontinenz
    Diese Form der Inkontinenz zeichnet sich durch einen häufigen, nicht unterdrückbaren, starken Harndrang, der mit einem unwillkürlichen Urinverlust verbunden ist. Sie tritt als Folge von Schwangerschaft, Geburt und vor allem im Alter auf. Aber auch Krankheiten wie Entzündungen der Harnwege oder Harnleiter- oder Blasensteine können ursächlich dafür in Frage kommen.
  • Reflexinkontinenz
    Hierbei entleert sich die Blase reflexartig, ohne dass der Betroffene es spürt oder kontrollieren kann. Diese Art der Inkontinenz kann auf Nervenschädigungen infolge von Fehlbildungen des zentralen Nervensystems und Rückenmarks, auf Unfälle und diverse Erkrankungen zurückgeführt werden.
  • Überlaufinkontinenz
    Diese Form der Inkontinenz betrifft überwiegend Männer im Alter ab 50 Jahren. Eine meist gutartige Prostatavergrößerung behindert den Urinabfluss, so dass nach dem Toilettengang etwas Harn in der Blase verbleibt, der dann tröpfchenweise, unfreiwillig und ohne spürbaren Harndrang abgeht.

Was hilft bei Inkontinenz?

Beim Verdacht auf Inkontinenz sollten Sie grundsätzlich zuerst einen Arzt, wie den Hausarzt oder Urologen, aufsuchen. Dieser kann mit der richtigen Diagnose und Behandlung können 80% der Betroffenen ihre Krankheit heilen bzw. deutlich lindern. Die restlichen 20% können mit der richtigen Hilfe und Hilfsmitteln ihren Alltag erleichtern. Hilfreich für die Diagnose ist das Führen eines Miktionstagebuchs, in dem die Trinkmenge, die Harnmenge und den Urinverlust stundengenau dokumentiert werden. Nach einer gründlichen Untersuchung legt der Urologe die richtige Behandlung fest. Zu den häufigsten Therapieformen gehört das Beckenbodentraining, bei dem bestimmte Muskelgruppen gezielt trainiert und gestärkt werden, und die Gewichtsabnahme, die den Druck auf die inneren Organe reduziert und zu einer spürbaren Linderung der Inkontinenz führen kann. Darüber hinaus solltest du die für dich passenden Hilfsmittel finden.

Welche Inkontinenz-Hilfsmittel gibt es?

Welche Inkontinenz-Hilfsmittel im Einzelfall empfehlenswert sind, hängt von der Indikation und Schwere der Inkontinenz sowie von den körperlichen Voraussetzungen und persönlichen Wünschen des jeweiligen Anwenders ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den folgenden Hilfsmitteln, die es in unterschiedlichen Saugstärken und Größen gibt:

 

  • Klebeeinlagen sind klein und diskret und bei leichter bis mittlerer Inkontinenz geeignet. Sie werden mit einem Klebestreifen in der Unterwäsche fixiert.
  • Klebeeinlagen für Männer sind Klebeeinlagen, die an die Anatomie des Mannes angepasst sind. Auch sie sind bei leichter bis mittlerer Inkontinenz zu empfehlen.
  • Pants oder Einweghosen sind ideal für Menschen, die viel unterwegs sind und sich viel bewegen. Sie werden wie normale Unterwäsche getragen und eignen sich bei allen Inkontinenz-Graden. Für demente Menschen sind sie eine hervorragende Alternative, da sie wie gewohnte Unterwäsche wahrgenommen werden.
  • Anatomische Vorlagen sind größere und saugfähigere Vorlagen, die mit einer Netz- bzw. Fixierhose getragen werden. Sie eignen sich bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz.
  • Windelhosen sind geschlossene Systeme, die an den Seiten mit wiederverschließbaren Haftreifen fixiert werden. Sie eignen sich besonders für pflegebedürftige Personen mit eingeschränkter Mobilität und werden bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz eingesetzt.

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Bildnachweise: Foto von Andrea Piacquadio von Pexels; Foto von Vlada Karpovich von Pexels; Foto von Lumpi von Pixabay

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