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Wie finde ich das richtige Pflegeheim?

Die Entscheidung, ein Familienmitglied in ein Pflegeheim zu geben, fällt den Angehörigen nie leicht. Denn in den meisten Fällen wollen die Betroffenen in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, schließlich leben sie dort oft seit langer Zeit, sind an die Wohnräume und die Umgebung gewöhnt und verbinden damit viele Erinnerungen. Dennoch kann der Umzug in ein Pflegeheim unumgänglich sein, vor allem dann, wenn Sie als pflegender Angehöriger die Betreuung Ihres Familienmitglieds nicht sicherstellen können, wenn spezielle pflegerische oder medizinische Versorgung gewährleistet werden muss oder wenn die Räumlichkeiten nicht ausreichend an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden können. Ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist eine schwerwiegende Entscheidung, die nicht leichtfertig getroffen werden sollte. Wir unterstützen Sie mit wichtigen Informationen bei der Entscheidungsfindung auf der Suche nach dem richtigen Pflegeheim.

Pflegeheim oder Altersheim: Was ist der Unterschied?

Im täglichen Sprachgebrauch wird in der Regel nicht zwischen Pflegeheim und Altersheim unterschieden. Es gibt aber durchaus Unterschiede. In einem Altersheim (auch Alten- oder Seniorenheim bezeichnet) werden grundsätzlich Senioren aufgenommen, unabhängig davon, ob Pflegebedürftigkeit vorliegt oder nicht. Seniorenheime bieten daher auch Unterkünfte, die einer eigenen kleinen Wohnung ähnlich sind und oft auch eigenes Badezimmer enthalten. Vorausgesetzt, der Bewohner ist in seinem Alltag selbständig genug.

Pflegeheime sind dagegen für Personen gedacht, die pflegebedürftig sind, also einen anerkannten Pflegegrad haben. In Pflegeheimen steht also die pflegerische und medizinische Versorgung im Vordergrund.

Tipp 1: Als erstes sollten Sie überlegen, welche Wohnform – Pflegeheim oder Seniorenheim – für Ihren Angehörigen die passende ist.

Was erwarten Sie von einem Pflegeheim?

Ist die Entscheidung getroffen, den Schritt vom eigenen Zuhause in eine Pflegeeinrichtung zu tun, sollten Sie sich unbedingt fragen, was Sie von einem Pflegeheim erwarten. Beachten Sie dabei nicht nur Ihre Anforderungen, sondern berücksichtigen Sie auch die Erwartungen und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen. Die Anforderungen können je nach (noch) vorhandener Selbständigkeit bzw. benötigter Hilfestellung unterschiedlich ausfallen.

Tipp 2: Am besten erstellen Sie eine Checkliste, in der Sie Ihre Erwartungen an das Pflege- bzw. Seniorenheim zusammenstellen.

Dabei könnten folgende Punkte von Bedeutung sein:

  • Entfernung des Pflegeheims zu Ihrem Wohnort
  • Möglichkeit der Mitnahme der eigenen Möbel
  • Unterbringung im Einzelzimmer oder Mehrbettzimmer
  • Eigenes Badezimmer
  • Umgebung der Einrichtung
  • Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
  • Tagesablauf und Freizeitangebot
  • Speiseplan
  • Spezielle Serviceangebote (z.B. Krankengymnastik)
  • Bedarf an spezieller Pflege und Unterstützung (z.B. Demenzkompetenz)
  • Kostenzusammenstellung und der monatliche Eigenanteil

Suchen Sie in Online-Pflegeheimverzeichnissen

Der erste Schritt bei der Suche nach einem Pflegeheim führt oft ins Internet. Sie finden dort verschiedene Anbieter, mit deren Hilfe Sie Pflege- und Seniorenheime in Ihrer Nähe finden können. Viele solche Verzeichnisse führen auch Qualitätssiegel, die Ihnen die Entscheidung erleichtern. Auch viele große Krankenkassen bieten Pflegenavigatoren bzw. Pflegefinder an, die Sie bei der Suche nach einer Pflegeeinrichtung unterstützen.

Tipp 3: Sind Sie online fündig geworden, besuchen Sie die Webseite des Pflegeheims. Welchen Eindruck macht sie? Ist sie informativ oder nur oberflächlich? Finden Sie dort alle benötigten Informationen? Treten Sie mit dem Pflegeheim in Kontakt und fordern Sie Informationsmaterial, Broschüren und Prospekte an. Und ganz wichtig: Fragen Sie in Ihrem Umfeld nach persönlichen Erfahrungen.

Besuchen Sie das Pflegeheim im Vorfeld

Um sich ein vollständiges Bild von einem Pflegeheim zu machen, sollten Sie einen Besichtigungstermin vereinbaren. So haben Sie die Möglichkeit, sich einen besseren Eindruck direkt vor Ort zu machen.

Achten Sie dabei vor allem auf folgende Punkte:

  • Sauberkeit: Ist das Gebäude gepflegt und sauber? Riecht es vielleicht unangenehm?
  • Atmosphäre: Ist der Kontakt zwischen den Bewohnern und Pflegekräften herzlich, freundlich und respektvoll?
  • Äußerer Zustand der Bewohner: Wirken die Bewohner sauber und gepflegt?
  • Personal: Beschäftigt sich das Personal mit den Bewohnern oder wirkt es eher gestresst?
  • Beschäftigungsangebote: Gibt es interessante Freizeitangebote wie Singen, Basteln, Fitness?
  • Ausstattung: Gibt es einen Gemeinschaftsraum? Wie sind die Zimmer ausgestattet?
  • Speiseplan: Wie sieht der Speiseplan aus? Wenn möglich, nehmen Sie beim Mittagessen teil. So können Sie ganz leicht mit den Bewohnern ins Gespräch kommen.

Tipp 4: Kommen Sie unangemeldet in einem Pflegeheim vorbei.

Wieviel kostet ein Pflegeheim?

Ob ein bestimmtes Pflegeheim in Frage kommt ist letztendlich auch eine Kostenfrage. Im Schnitt kostet ein Platz in einem Pflegeheim 3.500 Euro im Monat. Dabei können die Kosten von Bundesland zu Bundesland stark variieren. Die Pflegeheime in den neuen Bundesländern sind tendenziell billiger, am teuersten ist ein Pflegeheim-Platz in Baden-Württemberg.

Die Pflegeheim-Kosten setzen sich wie folgt zusammen:

  • Pflegekosten sind der wichtigste Bestandteil und beinhalten die Betreuung durch das Pflegepersonal. 
  • Zu den Kosten für Unterbringung und Verpflegung gehören auch Kosten für Heizung, Strom, Wasser, Zimmerreinigung, Wäscheversorgung und Müllentsorgung.
  • In den Investitionskosten sind die Mietkosten und die Instandhaltungskosten enthalten.
  • Kosten für Zusatzleistungen wie beispielsweise Änderungsschneiderei, Friseur, Kosmetik, aber auch besondere Zimmerausstattung werden den Heimbewohnern extra in Rechnung gestellt.

Das sollten Sie wissen: Die Pflegekosten sind der einzige Kostenblock, an dem sich die Pflegeversicherung beteiligt. Die Höhe der Beteiligung hängt vom Pflegegrad ab und steigt mit höheren Pflegegerad. Alle anderen Kosten müssen die Heimbewohner selbst zahlen. Der Eigenanteil, den Sie für den Aufenthalt im Pflegeheim zahlen müssen, setzt sich aus dem verbleibenden Eigenanteil der Pflegekosten, den Kosten für Unterbringung und Verpflegung, den Investitionskosten und den Kosten für individuelle Zusatzleistungen zusammen. Im Bundesdurchschnitt liegt der Eigenanteil für einen Platz im Pflegeheim bei 2.874 Euro.

Wie gehen Sie mit Wartelisten in Pflegeheimen um?

Haben Sie Ihr Wunsch-Pflegeheim gefunden, passiert es nicht selten, dass gerade kein Platz zur Verfügung steht. Dann werden Sie auf eine Warteliste gesetzt.

Das sollten Sie wissen: Reservierungsgebühren für die Wartezeit sind nicht zulässig.

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