Diabetes – Volkskrankheit mit vielen Facetten
Der 14. November ist der offizielle Weltdiabetestag. Wir nehmen dies zum Anlass, um über die Volkskrankheit Diabetes zu informieren. In Deutschland leben rund sechs Millionen Menschen mit Diabetes. Die Verbreitung dieser „Zuckerkrankheit“ nimmt rasant zu. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl bis 2030 sogar auf acht Millionen Diabetes-Erkrankte erhöhen.
Diabetes – was ist das?
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, bei der die Blutzuckerwerte chronisch erhöht sind. Abhängig von den unterschiedlichen Ursachen der Blutüberzuckerung klassifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG die Diabetes-Erkrankten in vier Typen:
Rund 90 Prozent der Diabetiker sind an „Diabetes Typ 2“ erkrankt. Bei ihnen ist die Wirkung des Hormons Insulin auf die Körperzellen vermindert. Insulin wird im Körper benötigt, damit die Zellen Traubenzucker als einfachen Energieträger aufnehmen können. Das Risiko, diesen „relativen“ Insulinmangel zu bekommen, steigt mit dem Alter, mit Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung.
Bei etwa fünf Prozent der Diabetiker liegt „Diabetes Typ 1“ vor. Bei dieser Veranlagung zerstört das Immunsystem die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, weshalb diese das Hormon Insulin nicht produzieren können. Folge ist ein lebenslanger „absoluter“ Insulinmangel.
Der „Gestationsdiabetes“ kann bedingt durch eine Glukosetoleranzstörung als Komplikation bei Schwangerschaften auftreten. Alle weiteren genetisch bedingten oder durch andere Erkrankungen, Autoimmun-Störungen bzw. Medikamente verursachten Diabetes-Formen fasst die Medizin unter „andere spezifische Diabetes-Typen“ zusammen.
Folgen von Diabetes
Unbehandelt kann Diabetes schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dazu gehören beispielsweise Ablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose), die wiederum Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenschäden und Durchblutungsstörungen an den Beinen auslösen können.
Auch Veränderungen an den sogenannten kleinen Gefäßen sind möglich. Diese verursachen oftmals Augenschäden, zusätzliche Nierenschäden, Erkrankungen der Haut sowie der Muskulatur und auch die Nerven können betroffen sein.
Bei einer Kombination aus mangelnder Durchblutung und Nervenschäden drohen zudem chronische Geschwüre an den Füßen, die bis zum Verlust des Fußes oder des Beines führen können.
Der Überzuckerung gegensteuern
Während man früher glaubte, die beste Behandlung des Diabetes sei nur mit Insulin zu erreichen, haben neue Studien gezeigt, dass alleine die Normalisierung des Blutzuckers entscheidend für eine Vermeidung der Spätschäden ist. Internationale Fachgesellschaften empfehlen den Blutzuckerlangzeitwert HbA1c unter einen Zielwert von 6,5 Prozent zu senken. Genauso wichtig ist es, vor allem für Patienten mit Diabetes Typ 2, weitere Gefäßrisikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht zu vermeiden oder aber wirksam behandeln zu lassen. Zusätzliche Medikamente, die in Tablettenform verabreicht werden, kommen erst dann in Frage, wenn auch nach einer entsprechenden Änderung der Gewohnheiten weiterhin erhöhte Blutzuckerwerte gemessen werden.
Diabetes und Sport
Typ 2-Diabetiker können durch regelmäßige Bewegung ihr Wohlbefinden und ihre Fitness erheblich steigern. Die Blutzuckerwerte lassen sich durch Sport in manchen Fällen sogar so weit verbessern, dass weniger oder gar keine Medikamente nötig sind. Empfehlenswert ist Ausdauersport wie Walking, Schwimmen, Radfahren. So kommt der Stoffwechsel in Schwung, Herz- und Kreislauf werden angeregt.
Auch Typ 1-Diabetiker profitieren von den positiven Effekten des Sports – vorausgesetzt sie beugen einer gefährlichen Unterzuckerung vor. Das bedeutet, genau auf die Signale ihres Körpers zu achten und den Blutzucker rund um den Sport sorgfältig zu messen. Mit der passenden Insulindosis und der richtigen Kohlenhydratzufuhr steht der Freude am Sport nichts im Weg.
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