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Tag der Organspende

Am 1. Juni findet der diesjährige Tag der Organspende statt. Mit diesem Aktionstag, der seit 1983 jedes Jahr auf den ersten Samstag im Juni fällt, soll auf die Wichtigkeit der Organspende hingewiesen und über das Thema aufgeklärt werden. Auch wir nehmen diesen Tag zum Anlass, um auf das komplexe und kontrovers diskutierte Thema „Organspende“ aufmerksam zu machen und Ihnen die wichtigsten Informationen an die Hand zu geben.

Warum ist Organspende wichtig?

Organspende rettet Leben. Unfälle, lebensbedrohliche Erkrankungen oder Verlust wichtiger Organe machen eine Organtransplantation häufig notwendig. Sie entscheidet in vielen Fällen über Leben und Tod. In Deutschland warten aktuell 9.400 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Obwohl die Zahl der Menschen, die bereit sind, nach ihrem Tod Organe zu spenden steigt, – aktuell besitzen etwa 40 Prozent der Deutschen einen Organspendeausweis – reicht diese Zahl bei weitem nicht aus. Jeden Tag sterben zwei bis drei Menschen, weil sie vergeblich auf eine Organspende warten.

Ob man nach dem Tod seine Organe spenden will oder nicht, ist eine individuelle und oftmals keine einfache Entscheidung. Manche Menschen haben Zweifel und Ängste, andere möchten sich mit dem Thema einfach nicht beschäftigen und schieben die Entscheidung vor sich her. Denn sich mit Themen wie Krankheit und Tod auseinanderzusetzen, fällt niemandem leicht. Eine so wichtige Entscheidung sollte immer gutüberlegt sein. Wir haben für Sie kurz und knapp die wichtigsten Informationen über das Thema Organspende zusammengesucht.

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Voraussetzungen für eine Organspende

Grundsätzlich ist eine Organspende nur bei einem Hirntod, also dem unumkehrbaren Ausfall des gesamten Gehirns möglich. In diesem Fall gilt die betreffende Person als verstorben. Damit die zu spendende Organe unversehrt bleiben, müssen die Herz- und Kreislauffunktionen des bzw. der Verstorbenen durch Beatmung und Medikamente künstlich aufrechterhalten werden. Das bedeutet, dass die spendende Person nach ihrem Tod intensivmedizinisch betreut wird. Gespendet werden Organe wie Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm, aber auch Gewebe wie Hornhaut, Haut, Blutgefäße sowie Knochen-, Knorpel- und Weichteilgewebe.

Um Organspender zu sein, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und seine Bereitschaft zur Organspende in einem Organspendeausweis selbständig und ausdrücklich erklären. Feste Altersgrenzen nach oben gibt es nicht, das entscheidende Kriterium ist der Zustand der Spendeorgane. Um sicherzustellen, dass nur gesunde Organe transplantiert werden, werden diese vor jeder Transplantation genau überprüft. Generell gilt jedoch, je jünger die verstorbene Person ist, desto besser eignen sich die Organe und Gewebe für eine Transplantation.

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Komme ich als Organspender in Frage?

Viele Raucher mögen sich fragen, ob sie als Organspender überhaupt in Frage kommen. Bei jeder Organspende wird im Einzelfall geprüft, welche Organe für eine Transplantation geeignet sind. Bei einem Raucher mag die Lunge nicht die geforderten Kriterien erfüllen, dafür können aber Herz, Nieren und Leber vollkommen in Ordnung sein und Leben retten.

Nur bei einer akuten Krebserkrankung oder einem positiven HIV-Test ist eine Organtransplantation ausgeschlossen. In allen anderen Fällen werden die entnommenen Organe genaustens untersucht, bevor sie für eine Transplantation freigegeben werden.

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Organspendeausweis und Patientenverfügung

In Deutschland gilt die sogenannte Entscheidungslösung. Das bedeutet, dass eine Organ- bzw. Gewebeentnahme nur dann erfolgen kann, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten einer Organspende zugestimmt hat.

Am einfachsten geben Sie Ihre Zustimmung für die Organspende, indem Sie einen Organspendeausweis ausfüllen. Damit der Organspendeausweis im Falle eines Unfalls schnell auffindbar ist, sollten Sie ihn am besten in Ihrer Geldbörse immer bei sich tragen. Organspendeausweise liegen bei vielen Apotheken, Hausärzten, Krankenhäusern sowie bei den Krankenkassen aus. Sie können einen Organspendeausweis auch online ausfüllen und ausdrucken, z.B. unter www.organspende-info.de bzw. kostenlos über das Infotelefon Organspende unter 0800/90 40 400 bestellen.

Eine weitere Möglichkeit, seine Entscheidung für eine Organspende schriftlich abzugeben, ist die Patientenverfügung. In der Patientenverfügung legen Sie bindend fest, welche medizinischen Maßnahmen in akuten Situationen oder Krankheitsfällen durchgeführt werden dürfen und welche zu unterlassen sind.

Seit diesem Jahr können Sie sich zusätzlich online im Organspende-Register registrieren lassen.

Wichtig zu wissen: Sie können jederzeit und völlig unbürokratisch Ihre Meinung ändern. Dazu vernichten Sie einfach Ihren Organspendeausweis oder ändern die betreffende Regelung in Ihrer Patientenverfügung. Dort können Sie auch ausdrücklich festlegen, dass Sie keine Organe spenden möchten.

Was passiert, wenn ich keinen Organspendeausweis habe?

Haben Sie keine schriftliche Erklärung für oder gegen eine Organspende in Form eines Organspendeausweises oder einer Patientenverfügung abgeben, werden Ihre nächsten Angehörigen angehalten, in Ihrem Sinne zu entscheiden. Zu den nächsten Angehörigen zählen Ehegatten bzw. eingetragene Lebenspartner, volljährige Kinder, Eltern, Geschwister oder Großeltern. Wenn ihre Angehörigen Ihre Einstellung zur Organspende kennen, können sie in Ihrem Sinne entscheiden. Andernfalls müssen die Angehörigen die Entscheidung nach eigenen Vorstellungen treffen.

Weitere Informationen finden Sie unter hier.

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Bildnachweise: Foto von Andrea Piacquadio von Pexels; Foto von Vlada Karpovich von Pexels; Vladirmir Zaplakhov von iStock

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