Schloss Moritzburg – das Märchenschloss
Das Wintermärchen
1973 diente das Schloss Moritzburg als Drehort für die Filmarbeiten eines des beliebtesten Märchenfilms aller Zeiten „Drei Nüsse für Aschenbrödel“.
Das unerschrockene und herzensgute Aschenbrödel reitet, klettert auf Bäumen und schießt besser als die königlichen Jäger. Diese emanzipierte Darstellung des Märchenklassikers fängt den Zuschauer von Anfang an in seinen Bann. Einen besonderen Charm versprüht die winterliche, schneebedeckte Landschaft. Aschenbrödel und ihr Prinz reiten gemeinsam durch den Schnee und die Schleppe der zukünftigen Prinzessin weht dabei in der kalten winterlichen Luft.
Eigentlich sollte das Aschenbrödel durch eine frühlingshafte Landschaft reiten, doch die Filmgesellschaft hatte im Sommer keine freien Kapazitäten mehr und wollte ihre Leute auch im Winter beschäftigen. Also entschied sie, das Märchen vor winterlicher Landschaftskulisse zu drehen. Wie sich herausstellte ein Glücksgriff, denn aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wurde fortan das erfolgreichste Wintermärchen und schon bald ein Weihnachtsklassiker.
Dabei wurden auf Schloss Moritzburg nur die Außenaufnahmen zum Schloss gedreht, die restlichen Aufnahmen wurden im nahegelegen tschechischen Böhmerwald gemacht.
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist eine deutsch-tschechische Koproduktion unter der Regie des berühmten tschechischen Regisseurs Václav Vorlíček. Die Hauptdarstellerin Libuše Šafránková war damals gerade mal 19 Jahre alt und verzauberte seitdem Generationen. Genauso wie ihr Prinz Pavel Trávníček.
Das Märchenschloss
Schloss Moritzburg liegt nur wenige Autominuten von Dresden entfernt. Das Schloss mit seinen vier Türmchen liegt inmitten eines Teichs auf einer künstlich angelegten Insel. Seine heutige Gestalt erhielt es im 18. Jahrhundert unter dem sächsischen Kurfürst Friedrich August I., auch August der Starke genannt.
Der barocke Vierflügelbau mit seinen vier Türmen ruht auf einem Podest-artigen Sockelgeschoss. Acht ehemalige Wachhäuschen sind auf der Insel rings um das Schloss verteilt. Zwei lange von Statuen gesäumte Aufgänge auf der Vorder- und der Rückseite führen über den Podest zu den beiden Eingängen.
Wenn man das Schloss betritt, gelangt man zunächst in die Eingangshalle, die mit ihren Kreuzgewölben an das alte Jagdhaus aus dem 16. Jahrhundert erinnert. Im ersten Obergeschoss befinden sich die vier großen Prunksäle (Billardsaal, Speisesaal, Steinsaal und Monströsensaal). Dort können diverse Prunkmöbel und Jagdwaffen bewundert werden. Zu den Kostbarkeiten gehören die barocken Ledertapeten aus dem 17. Jahrhundert und Monumentalmalereien auf Leder, die die Wände in 11 der 60 Räume schmücken.
Die Ausstattung der Räume ist der höfischen Jagd gewidmet. Im Speisesaal ist der beeindruckendste Teil der Trophäensammlung mit insgesamt 71 Rothirschtrophäen angebracht. Unter ihnen ist auch das fast zwei Meter breite und mit 19,8 kg Gewicht bisher schwerste Rothirschgeweih der Welt. Außergewöhnlich sind die 39 krankhaft veränderte Geweihe im Monströsensaal, die zwischen Ledertapeten mit Darstellungen aus der antiken Mythologie platziert sind.
August der Starke war ein leidenschaftlicher Porzellansammler. Seine Sammlung von Jagdmotiven und Tierfiguren aus hauptsächlich Meissener Porzellan kann im Schloss Moritzburg besichtigt werden. Beinahe alle Ausstellungsstücke sind Originale aus dem 18. Jahrhundert von namhaften Modelleuren wie Johann Joachim Kaendler und Johann Gottlieb Kirchner.
Nach dem Schlossbesuch sollte man unbedingt noch einen Spaziergang durch die weitläufige Gartenanlage machen. Der Weg führt einen an dem Schlossteich entlang, in dem bis heute Karpfen gezüchtet werden. Von der gegenüberliegenden Seite hat man einen wunderbaren Blick auf das Märchenschloss. Am Ende des circa zwei Kilometer langen Waldwegs gelangt man zu dem kleinen Fasanenschlösschen im Rokoko-Stil und dem Miniaturhafen mit Mole und Leuchtturm.
Und wer mag, kann sogar die Treppe wie einst die schöne geheimnisvolle Prinzessin hinunterschreiten.
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