Notfall Schlaganfall
Neben Herz- und Krebserkrankungen zählt der Schlaganfall mit zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Außerdem ist er die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen bei Erwachsenen. Jedes Jahr haben allein in Deutschland etwa 200.000 Menschen einen ersten sowie 70.000 Personen einen wiederholten Schlaganfall. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt exponentiell mit dem Alter. Im Durchschnitt sind Menschen zum Zeitpunkt eines Schlaganfalls 73 Jahre alt. Damit ist der Schlaganfall eine typische Krankheit von älteren Menschen. Außerdem sind Männer etwas stärker gefährdet als Frauen.
Schlaganfall-Symptome
Schlaganfall ist immer ein Notfall, denn beim Schlaganfall zählt jede Minute! Je schneller beim Schlaganfall medizinische Hilfe erfolgt, desto geringer fallen die Gehirnschädigungen aus und desto milder sind folglich mögliche Folgeerscheinungen und bleibende Beeinträchtigungen. Daher ist es immens wichtig, einen Schlaganfall zu erkennen. Wie äußert sich ein Schlaganfall? Ein Schlaganfall geht mit relativ spezifischen Symptomen einher. Dazu gehören:
- Seh- und Sprachstörungen
- gestörtes Sprachverständnis
- Lähmung und Taubheit
- Schwindel und Gangunsicherheit
- starker Kopfschmerz
Diese Symptome treten plötzlich auf und können bereits nach ein paar Minuten vollständig abklingen. Dennoch besteht Gefahr für bleibende Folgeschäden.
Schlaganfall erkennen mit dem FAST-Test
Mit dem FAST-Test lässt sich – auch für Laien – ein möglicher Schlaganfall schnell und leicht erkennen. FAST steht für:
F wie FACE: Fordern Sie den Betroffenen auf zu lächeln und beobachten Sie sein Gesicht. Ist es unsymmetrisch, weil ein Mundwinkel herunterhängt, weist es auf eine Gesichtslähmung oder Halbseitenlähmung als Folge eines Schlaganfalls hin.
A wie ARMS: Bitten Sie den Betroffenen, die Arme auszustrecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Hat der Betroffene damit Schwierigkeiten, weil ihm die Kraft fehlt, der Arm schnell wieder absinkt oder sich dreht, dann besteht Verdacht auf eine Lähmung.
S wie SPEECH: Fordern Sie den Betroffenen auf, ein paar einfache Sätze nachzusprechen. Wie klingt das? Verwaschen oder unverständlich? Oder ist es gar nicht erst möglich? Dann können diese Sprachstörungen auf einen Schlaganfall hindeuten.
T wie TIME: Zeit ist beim Schlaganfall entscheidend. Treten bei einer oder mehreren der oben genannten Aufgaben Probleme auf, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall hoch. Je schneller Sie reagieren, desto besser stehen die Chancen für eine vollständige Heilung bzw. nur leichte Folgeerscheinungen.
Aber Achtung: Auch wenn alle Aufgaben gut bewältigt werden konnten, schließt es einen Schlaganfall nicht aus. Denn die Symptome können vorübergehend auftreten und innerhalb von ein paar Minuten vollständig abklingen.
Gut zu wissen: Haben Sie den Verdacht, dass bei Ihnen selbst ein Schlaganfall vorliegt, können Sie den FAST-Test auch bei sich selbst vor dem Spiegel durchführen.
Beim Notfall Schlaganfall richtig reagieren
Sollten Sie bei sich oder einer anderen Person eines oder mehrere dieser Symptome beobachten, ist schnelles Handeln gefragt. Bei einem Schlaganfall entscheidet die Zeit, die bis zur Behandlung vergeht, maßgeblich darüber, ob und in welchem Ausmaß Schäden zurückbleiben. Zögern Sie deshalb nicht, die 112 zu rufen, wenn sich Anzeichen bemerkbar machen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Schlaganfall
- Wählen Sie sofort den Notruf 112.
- Lassen Sie den Betroffenen nicht allein.
- Sprechen Sie mit ihm und beruhigen Sie ihn.
- Reichen Sie keine Medikamente oder Getränke, denn es könnte eine Schluckstörung vorliegen.
- Lockern Sie beengende Kleidung.
- Bei Bewusstlosigkeit bringen Sie den Betroffenen in die stabile Seitenlage.
- Bei Herz- oder Atemstillstand leiten Sie sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ein.
- Sprechen Sie umstehende Menschen an und bitten sie um Hilfe.
- Notieren Sie den Zeitpunkt und die aufgetretenen Symptome für den Notarzt.