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Aktivierungs-möglichkeiten im Alter

Im Alter gehen viele Fähigkeiten allmählich verloren: Die Funktionen der Sinne nehmen mit der Zeit ab, die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, die Körperwahrnehmung und mit ihr die sensomotorischen Fähigkeiten verschlechtern sich. Dies gilt vor allem für pflegebedürftige und an Demenz erkrankte Senioren. Für ein besseres Wohlbefinden ist es daher enorm wichtig, noch vorhandene körperliche und geistige Fähigkeiten so gut wie möglich zu erhalten und zu fördern. Ob Singen, Gedächtnistraining oder das Ertasten von Gegenständen – Möglichkeiten zur Aktivierung dieser Fähigkeiten gibt es viele. Gerne genutzt werden beispielsweise sogenannte Nesteldecken. Aber auch neuere Technologien wie Spiele-Apps auf Tablet-Computern eignen sich für die Aktivierung.

Nesteldecken & Co. – ein Erlebnis für den Tastsinn

Ältere Menschen und insbesondere an Demenz Erkrankte versuchen oftmals über den Tastsinn mit sich und der Welt in Kontakt zu bleiben. Sie zupfen beispielsweise an ihrer Kleidung herum, kratzen oder reiben sich, um sich wieder besser zu spüren. Als sinnvolle Alternative zur Beschäftigung der Hände können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden – darunter auch sogenannte Nestelprodukte. Damit sind Textilien gemeint, die aus ganz unterschiedlichen Stoffen und Materialien bestehen, wie etwa Baumwolle, Cord oder Leinen. Erhältlich sind sie beispielsweise in Form von Decken, Kissen, Muffs oder auch Taschen. Zusätzlich sind die Nestelprodukte mit allerlei Details versehen. Ob Knöpfe, Borten, Bänder, Schleifen oder Reißverschlüsse – um verschiedene Fühleindrücke zu bekommen, sind viele Materialien geeignet.

Nesteldecken & Co. bieten älteren Menschen aber nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung und Training für den Tastsinn. Wo sie über Worte oder Gesten nur noch schwer zu erreichen sind, können Berührungen mit den unterschiedlichen Materialien helfen, die Wahrnehmung und Sinne zu aktivieren. Durch die verschiedenen Farben, Formen und Strukturen sind die Nestelprodukte gleichzeitig optisch ansprechend. An einer solchen Decke oder einem Kissen zu nesteln, kann aber auch eine beruhigende Wirkung auf ältere Menschen haben. Nesteltaschen sind zudem praktisch einsetzbar, um die Lieblingsgegenstände immer bei sich zu tragen. Ein weiteres Plus ist, dass sich die Produkte auch für bettlägerige Menschen eignen.

Wer einem Nestelprodukt eine ganz persönliche Note geben möchte, kann dieses auch leicht selbst herstellen. Man braucht dafür lediglich verschiedene Stoffe, Garne und einige Gegenstände zum Annähen. Besonders schön an selbstgemachten Produkten ist, dass sie individuell auf die betroffene Person zugeschnitten werden können. Durch bestimmte Stoffe oder Details lassen sich so glückliche Erinnerungen an Vergangenes wecken. Nähanleitungen für Nesteldecken & Co. finden Sie im Internet.

Spiele-Apps auf Tablets: Aktivierung mit modernen Technologien

Wer an Tablets und Apps denkt, bringt diese vermutlich mit jüngeren Nutzern in Verbindung, aber wohl kaum mit pflegebedürftigen Senioren oder gar Demenzkranken! Studien zeigen jedoch, dass spezielle Spiele-Apps und andere Anwendungen durchaus für die Beschäftigung von Senioren geeignet sein können. Dabei sind sie weniger für die eigenständige Bedienung, sondern eher als Hilfsmittel für betreuende Angehörige oder Pflegefachkräfte in der Kommunikation mit Senioren gedacht. Ob Motive erkennen, Rätselfragen beantworten oder Begriffe buchstabieren – gemeinsam können die verschiedensten Spiele ausprobiert werden. Gerade Enkelkinder, die bereits kleine Profis im Umgang mit Tablets sind, haben womöglich große Freude daran, gemeinsam mit den Großeltern die Spiele-Apps zu erkunden.

Die speziell entwickelten Apps für Tablet-Computer fördern aber nicht nur den zwischenmenschlichen Austausch. Mit den einfachen und motivierenden Übungen können vor allem noch vorhandene Fähigkeiten aktiviert werden. Auf spielerische Weise wird die Wahrnehmung angeregt und gleichzeitig die Aufmerksamkeit oder Kommunikationsfähigkeit trainiert. Auch zur körperlichen Anregung gibt es Anwendungen für Gymnastik- und Entspannungsübungen. Neben den Apps eignen sich auch kurze Filme, Lieder oder Musikstücke, die über das Tablet abgespielt werden, um Erinnerungen an Vertrautes zu wecken. Das ruft positive Gefühle hervor, die zum Wohlbefinden der Älteren beitragen. Apps und Tablets haben also nicht nur einen aktivierenden Effekt – sie bringen vor allem etwas mehr Freude und Abwechslung in den Alltag älterer Menschen.

Ein weiterer Vorteil der leichten Mini-Computer liegt darin, dass diese sogar von bettlägerigen Menschen problemlos genutzt werden können. Auch für den Einsatz in der Betreuung kleiner Gruppen, wie beispielsweise in Pflegeheimen, sind die Tablets bestens geeignet. Mittlerweile gibt es sogar Tablet-Computer, die speziell auf die Beschäftigung von Demenzkranken zugeschnitten sind. Da sich auf solchen Geräten keine anderen Programme befinden, kann bei der Bedienung nichts schief gehen.

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